Dass der Hund bei sommerlichen Temperaturen nicht im Auto warten muss, dürfte bekannt sein. Was aber ist zu tun, wenn der Vierbeiner dennoch einen Hitzschlag erleidet? Zunächst einmal gilt:
Vorbeugen
Die wichtigste und zugleich einfachste Regel lautet: Den Hund keiner Hitze aussetzen!
Das bedeutet: Kein Alleinlassen in geschlossenen Räumen, in denen sich Hitze stauen kann (Beispiele: Auto, Wohnwagen, Wohnmobil, Zelt, Boxen). Dies gilt übrigens besonders auch für nasse Hunde. Eher noch als trockene Hitze, setzt dem Vierbeiner die schwüle Wärme zu. Die vom Hundefell austretende Feuchtigkeit verwandelt sich in der Hitze eines eingeschränkten Raumes wie beispielsweise einer engen Hundebox in Wasserdampf, die Schwaden sorgen ergänzend zur schon bestehenden Raumhitze für saunaähnliche Verhältnisse und es kommt zu einer zusätzlich erhöhten Kreislaufbelastung des Tieres. Den gleichen Effekt können auch gefüllte Wassernäpfe auslösen: Die gestaute Hitze lässt das Wasser verdunsten, der geschlossene Raum vernebelt, und die feuchten, warmen Nebelschwaden erschweren dem eingeschlossenen Hund zusätzlich die Atmung. Das Gegenteil von „gut“ ist „gut gemeint“.
Häufig geschehen diese Hitzeunfälle auf dem Nachhauseweg – auch vom Badeausflug. Das Auto mit dem vom Schwimmen und Toben erschöpften und nassen Hund wird „nur eben 5 Minuten“ auf dem nächsten Supermarktparkplatz abgestellt für „fix was zum Abendessen einkaufen“. Dabei wird die Stärke der Sonnenstrahlung auch abends um 19 Uhr oftmals unterschätzt – andererseits aber in derselben Abendsonne eine Ladung Wäsche aufgehängt, um sie noch vor den 20-Uhr-Nachrichten getrocknet wieder abzunehmen.
Der fürsorgliche Hundehalter plant also seine längeren Spaziergänge mit dem Fellkumpel in den frühen Morgenstunden oder am späteren Abend. Dazwischen hat der Vierbeiner ein kühles, schattiges Plätzchen zum Ausruhen, reichlich frisches (nicht eiskaltes!) Trinkwasser zur Verfügung, und sportliche Aktivitäten wie Laufen, Jagen, Agility, Discdogging oder Trailen fallen eben einfach mal aus. Viele Fellnasen nennen auch schon eine „Mupfel“ ihr eigen. Eigentlich eine Sandkastenform für Kinder in vielen fröhlichen Sommerfarben wie blau, grün, gelb und sogar rosa, dient sie vielerorts als Hundepool für das planschfreudige Pfotentier. Für den Arbeitshund oder den Hund auf Sportreisen hält sein Zweibeiner eine kühlende Weste bereit und sorgt für viele Stopps im Schatten oder gleich für eine Abkühlung in Bach oder See.
Besonders ältere Tiere und jene mit Herz- und Kreislaufbeschwerden leiden unter Hitze. Das gilt in unseren Breitengraden bereits für Außentemperaturen ab 23° Celsius. Anders als der Mensch, besitzt der Hund keine Schweißdrüsen in der Haut. Nur unzureichend kann über seine Pfoten und seinen Nasenspiegel so etwas wie ein Wärmeaustausch stattfinden. Die eigentliche Regulierung der Körperwärme erfolgt über das Hecheln.
Alarmierende Anzeichen für einen drohenden Kreislaufkollaps (meist in Kombination auftretend):
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Mit gesundem Menschenverstand lassen sich viele dieser Hitzeunfälle vermeiden! Besonderes Augenmerk gilt älteren und geschwächten Tieren. Faustregel: Dem Hund keine Belastung zumuten, der man sich selbst gar nicht oder nur höchst ungern aussetzt. Das gilt auch für sportliche Aktivitäten bei Außentemperaturen von über 25° Celsius. Denn: Die meisten Hunde verweigern sich nicht (anders bei Regen oder Kälte). Wenn sie nicht mehr können, klappen sie einfach zusammen. Das wollen wir doch nicht, oder?!
entnommen aus: http://www.hund-unterwegs.de/hunde-blog/hitzschlag-vorbeugen-und-erste-hilfe/